Abb.: Klassische OTDR-Kurve, verständliche Bedienelemente
Was ist ein OTDR und was messe ich damit?
Ein OTDR ist ein Optisches Testinstrument, das den Lichtleistungsverlust auf einer einzelnen Faser bei verschiedenen Wellenlängen bestimmen kann. Dabei sendet es kurze Laserpulse in den Kern der Faser und misst darauf die Rückstreuung entlang der gesamten Faser.
Die Genauigkeit der Messung erhöht sich mit der Anzahl der Messpunkte, die das OTDR setzt und mit der Verringerung der Pulsbreite (Leuchtdauer des Lasers). Die mögliche Messdistanz vergrößert sich mit zunehmender Dynamik des OTDRs. Die Dynamik „erkauft“ man sich jedoch mit größeren Pulsbreiten - dies sind also konkurrierende Parameter.
Ein OTDR ist wie ein optisches Radar – es erkennt:
- Faserbrüche
- Spleiss- und Steckerdämpfungen
- Macrobendings (Biegungen)
- Splitter und Koppler
- Punkt-zu-Punkt Abstände
- Kabelgesamtlänge
- Steckerqualität (ORL)
- Gesamtdämpfung der Strecke
Wie finde ich das richtige OTDR?
Das sind die Entscheidungskriterien:
Anwendungsgebiet | LAN, xWDM, PON etc. |
Dynamik | je höher desto besser (weite Strecken / Splitter) |
Sampling Rate | je höher desto besser (bessere Auflösung) |
Totzone | je kürzer desto besser (mehr Ereignisse finden) |
Dokumentation | Bericht direkt auf dem Gerät erstellen |
Modularität | flexibel Module und Anwendungen tauschen |
Darstellung | OTDR-Kurve, Symbole und Ereignistabelle |
Bedienbarkeit | intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche |
Erforderliche Grundeinstellungen vor der OTDR-Messung
OTDRs haben zwar Automatikeinstellungen. Die wichtigsten Grundeinstellungen sollten Sie jedoch selbst vorzunehmen – die Vorteile:
- Zeitersparnis
- Genauigkeit der Anzeige
- Genauigkeit der Streckenlänge
- Anzahl der gefundenen Ereignisse
Messbereich
Da der eingestellte Messbereich sich direkt auf die Wiederholrate der Impulse auswirkt, kann Folgendes passieren: Wird der Messbereich zu klein eingestellt, hat der einzelne Lichtpuls nicht genügend Zeit, die Strecke in beide Richtungen zu durchlaufen, bevor der nächste Puls losgeschickt wird. Durch die daraus resultierenden Überlagerungen kommt es zu Messfehlern.
Brechzahl
Die Brechzahl des Faserkerns ist bei den jeweiligen Fasertypen unterschiedlich und hängt auch von der Wellenlänge ab. Stimmt die Brechzahl nicht, ist die Fehlerlokalisierung ungenau. Ebenso ist die korrekte Brechzahl wichtig, um reflektive Ereignisse (Stecker) charakterisieren zu können.
Impulsbreite
Je kleiner die Impulsbreite, desto höher ist die Auflösung des OTDRs. In der Praxis bedeutet das, dicht aufeinander folgende Ereignisse unterscheiden zu können. EXFO OTDRs haben z. B. einen sehr guten 3ns Puls. Die sich daraus ergebende Ereignistotzone beträgt rechnerisch 0,3m.
Mit der kürzesten Pulsbreite stellt man aber gleichzeitig die geringste Dynamik ein, so dass damit in der Regel keine Strecke bis zum Ende hin charakterisiert werden kann. Um das Signal vom Endrauschen unterscheiden zu können, müssen am Ende der Strecke noch 12dB Dynamik übrig sein. Sind auf der Strecke Splitter oder Koppler verbaut, muss mit entsprechend hoher Dynamik gemessen werden.
Da sich also Auflösung und Reichweite widersprechen, müssen mehrere Messungen durchgeführt werden, um die Strecke komplett darstellen zu können.
Mittelungsdauer
Die voreingestellte Messdauer hat ebenfalls Einfluss auf die Genauigkeit des OTDRs. Je länger die voreingestellte Zeit, desto höher die Genauigkeit.
Wellenlänge
Die zu messenden Wellenlängen sind oft vorgeschrieben. Um Macrobendings erkennen zu können, müssen Sie mit mindestens 2 Wellenlängen messen.
iOLM – die absolut sinnvolle Erweiterung Ihres OTDRs
iOLM kann viel mehr als Automatikeinstellung des OTDRs und eine symbolhafte Darstellung der Ereignisse. iOLM erkennt selbstständig Streckencharakteristika und kann entsprechend ALLE Grundeinstellungen vornehmen.
iOLM | Mehr zu diesem intelligenten Helfer finden Sie hier:
Stecker-Reinigung: Akkurate Reinigung und Prüfung aller Stecker ist ein Muss, bevor Sie mit der Messung beginnen!
Beispiele für typische Ereignisse auf einer OTDR-Kurve lesen Sie hier:
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